Almut, 17 Jahre, fragte am 24. Februar 2015
Der norwegische Friedensforscher Johann Galtung unterscheidet zwischen positivem und negativem Frieden. Negativer Friede bedeutet, dass es keinen Krieg gibt. Positiver Friede bedeutet für ihn viel mehr, nämlich, dass Gewalt abnimmt und Gerechtigkeit zunimmt. Dabei geht es auch darum, die Ursachen von Gewalt und Krieg zu beseitigen, also zum Beispiel Armut, Ungerechtigkeit oder Hunger.
An diesen Voraussetzungen für den positiven Frieden sieht man schon, dass der negative Friede viel verbreiteter ist. Denn wahrscheinlich gibt es in allen Ländern der Erde Menschen, die hungern und keine Wohnung haben.
Natürlich gibt es jedoch Länder, in denen Menschen vorwiegend friedlich miteinander leben. Die so genannte Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bringt jährlich eine Studie heraus, in der sie die Lebenszufriedenheit der Menschen in den OECD-Ländern misst. Aktuell ist Dänemark auf Platz 1.
Nach Johann Galtung ist der positive Frieden ein Prozess, an dem sich jeder beteiligen kann. Wo wir also im Kleinen friedlich miteinander leben und uns gegen die strukturelle Gewalt einsetzen, arbeiten wir an der Verwirklichung eines positiven Friedens.