Kinder werden zu Soldaten, weil sie von Erwachsenen dazu gezwungen werden. Hierfür gibt es mehrere Gründe.
Kindersoldaten sind "billiger" als erwachsene Soldaten. Sie erhalten keinen (oder nur wenig) Lohn.
Weil ihnen die Erfahrung fehlt, sehen Kinder Gefahren häufig nicht, etwa wenn man sie losschickt, um Minen zu räumen.
Kinder lassen sich leichter einschüchtern, wenn sie von ihrer Familie getrennt sind. Durch massive Drohungen, Misshandlungen und Gewalt werden sie zum Krieg gezwungen.
Für erwachsene Soldaten ist es in der Regel ein Schock, gegen Kinder kämpfen zu müssen. Wenn Kinder gezielt entführt werden, zeigt das auch, dass keiner sicher ist und die Kämpfer viel Macht haben.
Wie werden Kinder zu Soldaten?
Die Umstände, unter denen Kinder zu Soldaten werden können recht unterschiedlich sein.
Die meisten Kinder werden gezwungen Soldat zu sein. So werden Kinder zum Beispiel einfach unterwegs (z.B. auf dem Weg zur Schule) aufgegriffen. Oder sie werden gezielt entführt.
Die meisten Kinder in Kriegsgebieten leben außerdem in sehr armen Familien. Oft leiden sie Hunger. Manche Kinder haben ihre Familie verloren. Zur Armee zu gehen, oder sich einer bewaffneten Gruppe anzuschließen, scheint diesen Kindern und Jugendlichen dann als einziger Ausweg, um zu überleben.
Gibt es auch Kinder, die freiwillig zu den Soldaten gehen?
Ja, es gibt auch Kinder, die freiwillig zu den Soldaten gehen. Manche Kinder schließen sich bewaffneten Gruppen an, nachdem sie Zeuge oder selbst Opfer von Gewalt wurden. Sie halten es für ihre Aufgabe, ihre Familie oder ihr Dorf zu schützen oder sie wollen Rache nehmen.
Manche meinen, sie seien mit einer Waffe in der Hand sicherer und stärker. Und dann gibt es Kinder und Jugendliche, die aus lauter Verzweiflung, weil sie z.B. zu wenig zu Essen haben oder finanziell schlecht gestellt sind, zu den Soldaten gehen.
Warum verhindern ihre Eltern dies nicht?
Wohl die meisten Eltern würden alles tun, um ihre Kinder vor dem Schicksal als Kindersoldaten zu bewahren.
Aber es gelingt ihnen leider nicht immer: Wenn Kinder auf der Flucht von ihrer Familie getrennt wurden, sind sie schutzlos und auf sich alleine gestellt. Ihre Eltern können ihnen also nicht mehr beistehen. Zum Teil werden die Eltern selbst bedroht. Es wird ihnen gesagt, es sei ihre Pflicht ihre Kinder für "die gerechte Sache" kämpfen zu lassen.
Und manchmal versuchen Eltern ihre anderen, meist jüngeren Kinder zu beschützen, indem sie ein älteres Kind zu den Soldaten geben. Sie hoffen, ihr Kind werde bei den Soldaten gut versorgt oder sogar, dass ihr Kind dort Geld verdient, welches es der Familie geben kann.