zurück

Was ist beim Irakkrieg passiert?

Niklas, 12 Jahre, fragte am 8. Juni 2015: Was ist beim Irak-Krieg passiert?

Deine Frage ist nicht ganz eindeutig, denn es hat bereits mehrere große Kriege im Irak gegeben. Weil das Gebiet, in dem der Krieg herrschte, am Persischen Golf liegt (so nennt man einen Teil des Ozeans), werden die Kriege auch „Golf-Kriege“ genannt.

Im Irak hatte 20 Jahre lang der brutale Herrscher Saddam Hussein das Sagen. Es gab dort keine vom Volk gewählte Regierung wie bei uns. Er schreckte auch nicht vor Gewalt zurück: 1980 führte er den so genannten ersten Golfkrieg gegen den Iran um die Macht am Persischen Golf. 1987 griffen die USA in den Krieg ein - doch die Kämpfe gingen weiter. 1988 einigten sich der Irak und der Iran mit Hilfe von anderen Ländern auf einen Waffenstillstand. Insgesamt sind durch den Krieg etwa eine halbe Million Menschen gestorben.

1990 führte der Irak den zweiten Golfkrieg gegen Kuwait, um dieses Gebiet zu erobern. Und obwohl die UNO diesen Einmarsch verurteilte und den Irak aufforderte, den Krieg zu beenden, blieben die Truppen in Kuwait. Deshalb begann im Januar 1991 ein Luftangriff gegen den Irak, bei dem einige Länder beteiligt waren, allen voran die USA. Ende 1991 gab der Irak auf, zog sich aus Kuwait zurück und musste zustimmen, internationale Waffenkontrolleure ins Land zu lassen. Saddam Hussein versuchte jedoch immer wieder, diese Kontrollen zu verhindern. Ihm wurde vorgeworfen, so genannte Massenvernichtungswaffen zu besitzen. 1998 hat Saddam Hussein den Kontrolleuren sogar verboten, weiter zu suchen.

Erst 2002 ließ Hussein die Waffenkontrolleure wieder in den Irak, um weiter zu suchen. Obwohl die Kontrolleure immer noch keine Massenvernichtungswaffen gefunden haben, glaubten ihm viele Länder nicht. Deshalb haben Politiker aus den USA, Großbritannien und Spanien gesagt, dass ihm die Waffen mit Gewalt weggenommen werden sollten. Und am 20. März 2003 begann sie den dritten Golfkrieg gegen den Irak. Am 1. Mai 2003 wurde Saddam Hussein gestürzt.

Doch etliche ausländische Soldatinnen und Soldaten blieben im Irak mit der Begründung, das Land zu schützen und den Aufbau einer stabilen Regierung zu unterstützen. Und obwohl die ausländischen Truppen teilweise bis 2011 im Irak verblieben, befindet sich das Land in einem schwierigen Zustand. Es gibt viel Gewalt zwischen unterschiedlichen Gruppen, die 2014 sogar zu einer so genannten „Irakkrise“ führte: Die terroristische Gruppe "Islamischer Staat" (IS) kämpft gegen die Regierung.

Mehr über den Krieg im Irak

Aktuelle Kriege im Überblick