Gewalt hat viele Gesichter. Sie kann verletzen und töten, sie kann beleidigen und ausgrenzen. Gewalt kann durch Tun - also durch Beißen, Kratzen und Schlagen - aber auch durch Worte geschehen. Gewalt kann sich gegen Menschen, aber auch gegen Tiere oder Sachen richten.
Gewalt geschieht nicht zufällig. Diejenigen, die Gewalt anwenden, tun dies absichtlich und wollen damit ein bestimmtes Ziel erreichen. Für den, der Gewalt erleiden muss, ist Gewalt immer sehr schmerzhaft, nicht nur weil sie körperlich weh tut, sondern weil dabei auch die Seele verletzt wird. Deshalb darf Gewalt nicht geduldet werden.
Wo beginnt Gewalt?
Es ist manchmal nicht ganz klar, was als Gewalt zu bezeichnen ist und was nicht. Menschen empfinden unterschiedlich und was für manche bereits gewalttätig ist, ist für andere noch keine Gewalt. Deshalb ist es wichtig, sich klar zu machen, wo für sich selbst und wo für andere Gewalt beginnt.
Wie verhalten sich Täter, Opfer und Zuschauer?
Als Täter bezeichnet man diejenigen, von denen Gewalt ausgeht. Sie fühlen sich oft überlegen und zeigen dies auch durch ihre Körperhaltung. Die Folgen sind ihnen im Moment egal. Oft ist der Täter nicht allein, sondern Teil einer Gruppe.
Die Opfer von Gewalt sind oft allein. Sie fühlen sich schwach und verängstigt. Das zeigen sie häufig auch durch einen gesenkten Blick.
In vielen Gewaltsituationen gibt es auch Zuschauer. Für den Täter bedeuten diese Zuschauer Anerkennung. Manchmal feuern die Zuschauer den Täter sogar an. Allerdings können Zuschauer auch eingreifen und sich auf die Seite des Opfers stellen und ihm oder ihr helfen.
Oftmals ist es aber gar nicht so einfach zwischen Täter und Opfer zu unterscheiden, manchmal sind beide Opfer und beide Täter.
Wie rechtfertigen Menschen Gewalt?
Viele Menschen, die Gewalt anwenden, wollen die Schuld abwälzen und verharmlosen die Gewalt. Sie sagen Dinge wie:
- "Ich habe mich nur gewehrt, der andere hat angefangen."
- "Das hat sich einfach so ergeben, ich wollte gar nichts machen."
- "Mit dem kann man ja nicht reden, der hört nie zu, der versteht nur, wenn ich ihn schlage."
Es gibt jedoch auch Menschen, die selbst über sich erschrocken sind, dass sie Gewalt angewendet haben. Deshalb ist es wichtig, nicht nur zwischen Täter und Opfer zu unterscheiden.
Das führt leicht dazu, eine Person als die Schuldige zu verurteilen und dem anderen allein Mitleid zu schenken.
Wichtig ist aber, alle Beteiligten einzubeziehen und gemeinsam über das zu sprechen, was passiert ist.