Iran einigte sich 2015 auf ein Atomabkommen mit den USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Russland und China. Mit dem Abkommen versprach der Iran, nicht weiter an dem Bau einer Atombombe zu arbeiten. Bisher besitzt der Iran keine Atombombe. Mit dem Abkommen wollten die anderen Länder erreichen, dass der Iran auch in Zukunft keine Atombombe baut.
Die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran haben sich in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert. Der ehemalige Präsident der USA, Donald Trump, hatte wiederholt den Iran beschuldigt, gegen das Atomabkommen zu verstoßen. Deswegen sind die USA 2018 aus dem Abkommen ausgestiegen. Sie wollten ein neues, strengeres Abkommen aushandeln. Iran hat nun wieder mit der Anreicherung von Uran begonnen. Im Atomabkommen war die Anreicherung von Uran verboten, weil man Uran für den Bau von Atomwaffen braucht. Deshalb befürchten nun manche, dass Iran jetzt wieder an dem Bau einer Atombombe arbeiten könnte. Der Besitz von Atomwaffen wäre dann auch ein Druckmittel für Iran in Verhandlungen.
Im Sommer 2019 kam es zu Angriffen auf Tankschiffe im Persischen Golf. Die USA denken, dass der Iran für die Angriffe verantwortlich ist. Der Iran sagt aber, dass sie nicht die Angriffe vorgenommen haben. Außerdem wurde eine Drohne der USA abgeschossen, die zur Spionage und Überwachung im Iran genutzt wurde. Ende Dezember 2019 wurden bei Raketenangriffen auf eine Militärbasis im Irak ein US-Bürger getötet. Als Reaktion darauf gab es zwei Tage später US-Luftangriffe auf pro-iranische Militärgruppen im Irak. Dabei wurden mindestens 25 Menschen getötet. Anfang Januar gab es große Demonstrationen vor der Botschaft der USA im Irak. Menschen warfen mit Steinen und legten Feuer vor der Botschaft. Sie wollten so gegen die Luftangriffe der USA protestieren. Viele Demonstrierende waren Mitglieder bewaffneter, pro-iranischer Gruppen im Irak. Der Höhepunkt der Auseinandersetzung war der Drohnenangriff und die Tötung des iranischen Generals Soleimani durch die USA im Irak.
Im April 2019 hatte Trump die iranischen Revolutionsgarden, einer Art Spezialarmee, auf eine Liste von Terrororganisationen gesetzt. Auch der General Soleimani stand auf dieser Liste. Er hat vor allem im Ausland für den Iran mit anderen Militäreinheiten und bewaffneten Gruppen gearbeitet. Nach der Tötung Soleimanis feuerte der Iran Raketen auf Stützpunkte der US-Armee im Irak ab. Vorab gab es aber eine Warnung. Die Soldatinnen und Soldaten wussten also Bescheid und konnten sich verstecken. So wurde niemand verletzt oder gar getötet. Die USA und der Iran beschuldigen sich gegenseitig, immer mehr Gewalt anzuwenden und so den Konflikt zu verstärken.