Joshua war Kindersoldat. Er ist jetzt im Auffanglager Kusch, im Norden Ugandas. Hier soll er lernen wieder ein normales Leben führen zu können.
Hinter dem verrosteten Eisentor warten eine wackelige Schaukel, ein Karussell und jeden Tag ein warmes Essen. Vor allem aber Ärzte, Sozialarbeiter und Lehrer, die Joshua helfen.
Jeden Tag wird gemeinsam gekocht, gespült, gebetet. Jeder hat eine feste Aufgabe. Hier müssen die Kinder nachholen, was sie bei den Soldaten verlernt haben.
Nur wenn sie lesen und schreiben lernen, haben sie in Zukunft eine Chance Arbeit zu finden. Der Anfang ist schwierig, denn viele von ihnen haben noch nie eine Schule besucht.
Dienstags und donnerstags gibt es im Lager traditionelle afrikanische Tänze. Sonntags gibt es einen Gottesdienst. Das schweißt zusammen. Freundschaften entstehen.
Viele Kinder im Lager haben Alpträume und Schuldgefühle. Sie malen ihre Erlebnisse: brennende Häuser, Gewehre und Gefangene. Und dann sprechen sie darüber.
Viele Kinder, insbesondere Mädchen, wurden von den Soldaten sexuell missbraucht. Viele sind deshalb HIV-infiziert. Sie werden ihr Leben lang auf teure Medikamente angewiesen sein. Die Krankheit Aids lässt sich so zwar aufhalten, aber nicht heilen.
Vor dem Tor drängeln sich schreiende und winkende Kinder um ein Auto. Sie verabschieden drei ehemalige Kindersoldaten.