Name: Woodrow Wilson
Geburtstag: 28. Dezember 1856
Geburtsland: USA
Lebzeiten: 1856-1924
Beruf: Rechtsanwalt, Professor, Präsident der USA
Bekannt für: seinen Einsatz für Frieden, gegen Krieg und die Errichtung eines Völkerbundes nach dem Ersten Weltkrieg
Besonderes: 1919 erhielt er für die Idee des Völkerbundes den Friedensnobelpreis
Woodrow Wilson ist weltweit für seinen Einsatz zur Gründung eines Völkerbundes nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) bekannt. Woodrow Wilson wurde am 28. Dezember 1856 in Staunton, einem kleinen Ort im US Bundesstaat Virginia, geboren. Er wuchs in einer Zeit auf, in der auf der ganzen Welt Kriege zwischen verschiedenen Ländern herrschten. Aber auch innerhalb von Ländern wurde gekämpft, wie z.B. im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865).
Nachdem Woodrow Wilson sein Studium der Rechtswissenschaften beendet hatte, erhielt er eine Stelle als Professor an der Princeton Universität. Das Thema Frieden war für ihn sehr wichtig. Er wollte selbst etwas für den Frieden tun und schloss sich deshalb der "amerikanischen Friedensgesellschaft" an. Die Mitglieder dieser Friedensgesellschaft schrieben Zeitungsartikel, in denen sie vor bevorstehenden Kriegen warnten und bereits herrschende Kriege verurteilten. Schreiben alleine reichte ihnen allerdings nicht aus. So führten sie auch Friedensverhandlungen in Europa durch, um aktiv zum Frieden beizutragen.
Woodrow Wilson wurde 1912 als Kandidat der demokratischen Partei zum Präsidenten von Amerika gewählt. Ein besonderes Anliegen war ihm, die Arbeitsbedingungen und Rechte der arbeitenden amerikanischen Bevölkerung zu verbessern. Deshalb begrenzte er die Arbeitszeit für Eisenbahner auf 8 Stunden pro Tag und gab ihnen das Recht zu streiken. Mit dem Verbot der Kinderarbeit setzte sich Präsident Wilson auch für die Rechte von Kindern ein. Allerdings galten diese Rechte nur für die weiße amerikanische Bevölkerung. Schwarze Menschen wurden von Woodrow Wilson politisch benachteiligt und aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. So führte Woodrow Wilson z.B. das Gesetz wieder ein, welches ihnen die Arbeit in den Bundesbehörden und beim Militär verbot.
Woodrow Wilson setzte sich für den Frieden zwischen den Ländern in der Welt ein. Er forderte, dass Waffen vernichtet und keine neuen hergestellt werden. Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 verkündete Woodrow Wilson, dass Amerika sich aus diesem Krieg heraushalten wird. Als der Weltkrieg immer schlimmer wurde und schon drei Jahre andauerte, stimmte Woodrow Wilson schließlich 1917 doch einem Kriegseintritt der USA zu. Sein Ziel war es, möglichst schnell den Ersten Weltkrieg zu beenden und die Demokratie für europäische Länder zu fördern.
Woodrow Wilson entwarf 1918 einen 14 Punkte Plan. Dieser 14 Punkte Plan beinhaltete auch Friedensverträge zwischen den kämpfenden Ländern in Europa. Damit wurde der erste Weltkrieg beendet. Woodrow Wilson meinte, für eine Zukunft ohne Krieg brauche es Vertrauen und ein Gefühl von Sicherheit zwischen den Ländern. Dies sollte mit Hilfe von Regeln erreicht werden, an die sich alle Länder halten müssen. Auch sollte es die Möglichkeit von Strafen geben, wenn ein Land diese Regeln bricht. Auf der ganzen Welt versuchte Woodrow Wilson, Regierungen von seiner neuen Idee eines gemeinsamen Völkerbundes zu überzeugen.
Dass sich Staaten zu einer Organisation zusammenschließen, die verbindliche Regeln entwirft und auftretende Streitigkeiten zwischen Ländern über Verhandlungen gewaltfrei löst, war zu der Zeit eine ganz neue Idee. 1919 wurde auf seinen Vorschlag hin dieser Völkerbund gegründet.
Für seine Idee des Völkerbundes erhielt Woodrow Wilson 1919 den Friedensnobelpreis.
Nur fünf Jahre später starb Woodrow Wilson im Jahr 1924. So bekam er nicht mehr mit, dass der Völkerbund am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges endgültig scheiterte.
Trotz des Scheiterns hat Woodrow Wilson langfristig zu Frieden und Völkerverständigung beigetragen. Denn nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurde die heutige UNO als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes errichtet.