Wer wurde verfolgt?
Im Nationalsozialismus wurden Menschen verfolgt, zu schwerster Arbeit gezwungen und getötet. Diese Menschen waren keine Verbrecher. Sie wurden verfolgt, weil sie
- einer "anderen Rasse" angehörten, wie z.B. Sinti und Roma, aber auch Juden
- politische Gegner waren, wie z.B. Sozialisten, Kommunisten oder Pazifisten
- eine homosexuelle Orientierung hatten
- als "asozial" eingestuft wurden, wie z.B. Obdachlose, Landstreicher und Alkoholkranke
- als körperlich oder geistig krank angesehen wurden, wie z.B. geistig Behinderte
- sich gegen die Nazis gewehrt haben, oder diese bekämpft haben.
Was hatte Hitler gegen Juden?
In Deutschland lebten 1933, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, ca. 500.000 Deutsche jüdischen Glaubens. Das waren nicht einmal ein Prozent der gesamten Bevölkerung. Dennoch waren für Hitler "die Juden" schuld am Niedergang Deutschlands. Diese "jüdische Gefahr" sei bislang nicht erkannt worden. Das war natürlich keine Erklärung für die Probleme Deutschlands, aber Hitler hatte damit einen Sündenbock, den er bekämpfen konnte.
Hitler knüpfte dabei an jahrhundertealte Vorurteile (also an schlechte Meinungen) gegen die jüdische Bevölkerung an. Juden wurden so z.B. als geldgierig bezeichnet oder mussten häufig als Sündenböcke für Armut oder Krankheit herhalten.
Für Hitler gehörten die Juden zu einer minderwertigen Rasse. Sie waren für ihn keine Menschen, sondern Schädlinge, Parasiten, die man ausmerzen müsse. Solche Bilder wurden aus der Naturkunde (der Botanik) übernommen und auf Menschen übertragen. In der Naturkunde gibt es oft die Vorstellung von nützlichen Tieren (z.B. bestimmten Insekten wie Bienen) und Schädlingen, die man vernichten muss.
Da die Juden als "Schädlinge" gesehen wurden, mussten sie also bekämpft und vernichtet werden. Nur so könne ihr weiterer schlechter Einfluss auf die Deutschen verhindert werden. Das waren natürlich absurde Vorstellungen, aber sie wurden von den Nationalsozialisten damals geglaubt. Und auch heute noch gibt es Menschen, die so denken.
Wie wurden Juden verfolgt?
Sofort nach der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933 begann die Judenverfolgung. Zunächst noch vereinzelt, dann aber immer offener und brutaler.
Bereits im März 1933 wurde in Dachau bei München das erste Konzentrationslager gebaut. Am Eingang von Ortschaften wurden Schilder angebracht: "Juden sind hier unerwünscht". An Häusern und Schaufenstern konnte man lesen: "Kauft nicht bei Juden". Aber dies waren erst die Anfänge.
Je länger die Herrschaft Hitlers dauerte, desto stärker wurden die Juden ausgegrenzt und verfolgt. Die Juden waren zunehmend schutzlos und rechtlos.
Die Bevölkerung durfte keinen Kontakt mehr zu Juden haben. Jüdische Geschäfte mussten schließen. Die Heirat zwischen Juden und Deutschen wurde verboten. Die sogenannten "Nürnberger Gesetze" von 1935 schränkten die Lebensmöglichkeiten der Juden immer mehr ein:
- Jüdische Kinder durften nur noch jüdische Schulen besuchen
- Theaterbesuche und Kinobesuche waren für Juden verboten
- Juden durften keine Zeitungen mehr kaufen
- Juden durften keine Autos oder Fahrräder mehr besitzen
- Ihre Telefonanschlüsse wurden abgeschaltet
- Sie durften nur noch in besonders gekennzeichneten Geschäften einkaufen
- Sie durften ihren Wohnsitz nicht mehr wechseln
Was geschah in Auschwitz?
Auschwitz ist der deutsche Namen für die kleine polnische Stadt Oświęcim. Ab 1939 war Polen von den Deutschen besetzt.
Diese errichteten unter der Aufsicht der SS 1940 in Auschwitz ein riesiges Konzentrationslager, das aus drei Teillagern bestand: "Auschwitz I" war das sogenannte Stammlager und das Verwaltungszentrum.
"Auschwitz II" (Birkenau) war das größte Vernichtungslager, das die Nationalsozialisten bauten. Dort wurden die ankommenden Menschen sofort getötet.
Auschwitz III (Monowitz) war ein Arbeitslager. Die Häftlinge dieses Lagers mussten in großen deutschen Industriebetrieben arbeiten, die extra in der Nähe der Lager gebaut wurden (z.B. die Firma "IG Farben"). Die meisten starben dabei.