Wer war Hitler?
Die Person Adolf Hitlers ist eng mit unvorstellbaren Verbrechen verbunden. Hitler war ein Gewaltherrscher, der seine Macht gnadenlos für unmenschliche Ziele missbrauchte. Er regierte 12 Jahre (1933-1945) als Alleinherrscher, also als Diktator in Deutschland.
Hitler wurde 1889 in Braunau in Österreich geboren. Er verließ die Realschule ohne Abschluss. Als er 14 Jahre alt war, starb sein Vater. Seine Mutter starb vier Jahre später. Hitler wollte Kunst studieren, wurde jedoch von der Kunstakademie in Wien zwei Mal abgewiesen. Danach schlug er sich als Postkartenmaler ohne festen Wohnsitz durch und landete in einem Obdachlosenheim.
1913 zog er nach München. Nachdem 1914 der Erste Weltkrieg begonnen hatte, meldete sich Hitler freiwillig bei der bayerischen Armee. Er wurde im Krieg mehrmals schwer verwundet. Bei einem Gasangriff erlitt er 1918 eine schwere Vergiftung, die zu zeitweiser Erblindung führte. Diese Ereignisse ließen in ihm den Entschluss reifen, Politiker zu werden.
1919 trat er in die Deutsche Arbeiterpartei ein und wurde wegen seiner großen Begabung als Redner zwei Jahre später ihr Vorsitzender. Die Partei wurde in "Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei" (NSDAP) umbenannt.
1923 verfasste er den ersten Band seines Buches "Mein Kampf", in dem er verdeutlichte, wie er dachte und was er wollte.
Was wollte Hitler?
Für Hitler galt, dass der Stärkere die Pflicht habe sich gegen den Schwächeren durchzusetzen. So sei das Gesetz der Natur, das auch für Menschen und Völker gelte. Die Starken, das waren für Hitler die Deutschen und die Schwachen, das waren für ihn die Juden, die Sinti und Roma und die Kommunisten, um nur einige zu nennen.
Die Deutschen, so Hitler, bräuchten mehr Raum zum Leben. Um diesen sogenannten neuen "Lebensraum" für die Deutschen zu schaffen, sollten Länder in Osteuropa erobert werden. Und um die von Hitler benannten "Feinde Deutschlands" endgültig zu besiegen, sollten alle Juden und Andersdenkende ermordet werden.
Es war ein grausamer Plan, den Hitler in seinem Buch "Mein Kampf" niedergeschrieben hatte und den er auch verfolgte. Um seine Absichten zu verschleiern, gebrauchte er Wörter wie "Sonderbehandlung" und "Endlösung". Er meinte jedoch damit "töten" und "ausrotten".
Hitlers Ziele waren also klar: die Vernichtung aller Juden, die Eroberung von "Lebensraum" im Osten und die Gewinnung der Überlegenheit über alle anderen Nationen. Diese Ziele konnte er nur durch einen Krieg erreichen. Und dieser Krieg, der Zweite Weltkrieg, wurde von ihm vorbereitet und begann am 1.9.1939.
Wie kam Hitler an die Macht?
Adolf Hitler und seine Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) versprachen, Deutschland wieder stark zu machen und die wirtschaftlichen Probleme zu lösen.
Hitler wollte die deutsche Schmach, wie der verlorene Erste Weltkrieg bezeichnet wurde, beenden und dem deutschen Volk neues Selbstbewusstsein und Stolz geben. Teile der Bevölkerung und auch einflussreiche wirtschaftliche Kreise unterstützten Hitler. Bereits bei den Reichstagswahlen 1932 wurden die Nationalsozialisten die stärkste Partei.
Hitler wollte deshalb Reichskanzler werden. Doch die anderen Parteien wiesen dies zurück. Doch im Januar 1933 wurde er durch Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Bei den Wahlen im März 1933 erhielt die NSDAP 43,9 Prozent der abgegebenen Stimmen. Hitler war am Ziel. Das Volk hatte seinen Führer gewählt.
Um die ganze Macht übernehmen zu können erreichte er, dass der Reichstag am 24. März 1933 das sogenannte "Ermächtigungsgesetz" beschloss.
Mit diesem Gesetz erhielt die Regierung Hitlers die Ermächtigung, ohne Zustimmung von Reichstag und Reichsrat sowie ohne Gegenzeichnung des Reichspräsidenten Gesetze zu erlassen.
Damit wurde Hitler unumschränkter Diktator und konnte künftig alleine regieren und alleine Gesetze erlassen. Hitler war an der Macht. Die Demokratie war abgeschafft und das so genannte "Dritte Reich" - eine Diktatur - war errichtet.