"Meine Träume sind der wichtigste Schatz in meinem Leben. Sie halfen mir in den schwierigsten Momenten von einer schöneren Zukunft zu träumen."
Name: Rigoberta Menchú Tum
Geburtstag: 09. Januar 1959
Geburtsland: Guatemala, Zentralamerika
Beruf: politische Aktivistin für die Rechte der indigenen Bevölkerung
Bekannt für: Mithilfe bei der Versöhnungsarbeit zwischen der indigenen Bevölkerung und den zugezogenen guatemalischen Bürgern
Besonderes:
- erhielt 1992 als erste Frau mit indigenischer Abstammung den Friedensnobelpeis
- 1994 bis 2003 war Rigoberta Menchú Tum UN-Sprecherin zur Stärkung der Rechte der indigenen Bevölkerung weltweit
Rigoberta Menchú Tum gehört der indigenen Bevölkerung der Maya an. Die Maya lebten in Guatemala schon lange bevor Spanien im 16. Jahrhundert das Land eroberte und eine Kolonie errichtete. Mit der Eroberung siedelten sich verschiedene europäische Bevölkerungsgruppen in Guatemala an.
Von da an bis heute wurde die indigene Bevölkerung in Guatemala, wie in vielen anderen mittel- und lateinamerikanischen Ländern, unterdrückt, obwohl Guatemala schon lange keine Kolonie mehr ist.
In den 70er und 80er Jahren, zur Jugendzeit von Rigoberta, herrschte in Guatemala eine Militärdiktatur. Diese gingen besonders hart gegen die indigene Bevölkerung vor und wandten viel Gewalt an. Auch Rigobertas Familie wurde umgebracht.
Rigoberta Menchú Tum wollte sich dies nicht länger gefallen lassen. Deshalb organisierte sie Protestmärsche und forderte auf offener Straße, dass die indigene Bevölkerung die gleichen Rechte wie die aus Europa zugezogene guatemalische Bevölkerung erhält.
Da der Militärregierung ihre Arbeit nicht gefiel, war Rigoberta Menchú Tum gezwungen nach Mexiko zu fliehen. In Mexiko kämpfte sie weiterhin gewaltfrei für die Rechte der indigenen Bevölkerung Guatemalas. Sie schrieb sogar ein Buch über die Zeit, in der sie und ihre Familie in Unterdrückung lebten. Mit diesem Buch wollte sie weltweit auf die schlimme Situation der indigenen Bevölkerung in vielen Ländern der Welt aufmerksam machen.
Nachdem Rigoberta Menchú Tum 1992 als erste Frau mit indigener Abstammung den Friedensnobelpreis erhalten hatte, gründete sie mit dem gewonnen Geld eine Stiftung zur Unterstützung der indigenen Bevölkerung weltweit.
Auch politisch war Rigoberta Menchú Tum aktiv. So verschlimmerten massive Kämpfe zwischen der Militärregierung und einigen Bevölkerungsgruppen das Leid vieler Menschen in Guatemala. In den 90er Jahren gab es schließlich Friedensverhandlungen mit einem Friedensvertrag, an denen auch Rigoberta Menchú Tum teilgenommen hatte. Einige Jahr später wurde sie dafür zur UN-Botschafterin des Guten Willens für den Frieden in Guatemala ernannt.
Sie schaffte es sogar, dass bei den Präsidentschaftswahlen 2011 zum ersten Mal indigene Kandidaten aus ihrer selbstgegründeten Partei zur Wahl zugelassen wurden.